Josef Huber

Wegen stechenden Schmerzen und einem beharrlichen Piepton im Ohr, mit Kopfschmerzen, trockenem, beständigem Husten und ohne Stimme bin ich in die Praxis gegangen. Herr Dr. Huber kam ins Behandlungszimmer, hat mich kurz begrüsst, hat sich dann hingesetzt und in meiner Akte zu schreiben begonnen. Während er geschrieben hat, sollte ich ihm erzählen, wieso ich hier wäre. Da ich starke Halsschmerzen hatte ist meine Stimme zwischendurch öfter mal leiser geworden. Wenn das der Fall war, hat er mich mitten im Wort unterbrochen und laut und deutlich gesprochen: "Ich verstehe sie nicht!" ohne überhaupt von meiner Akte aufzusehen. Als er fertig war mit schreiben, stand er ohne Kommentar auf, hatte schnell sein Stetoskop zur Hand und wollte mich abhören. Er hat mir jedoch nicht einmal die Zeit gegeben, mich halbwegs frei zu machen, sondern er hat an meinem Rollkragen(!)pullover gezerrt und dann seine Hand samt Stetoskop zwischen Pulli und Rücken gesteckt. So auch auf der Vorderseite. Dann hat er ohne Vorwarnung mit seinem Mittelfinger gegen Stirn und Wangen geklopft und hat gefragt, ob das weh tut. (Natürlich tat das weh, immerhin hatte ich derbe Kopfschmerzen.) Um festzustellen woher meine Ohrenschmerzen kamen hat er mir das Untersuchungsgerät buchstäblich ins Ohr gerammt. Und zum Schluss hat er mir eine Stimmgabel gegen die Stirn gepresst und hat mit zwei Fingern am Hinterkopf dagegen gedrückt. Auch dafür gibt es weitaus sanftere Methoden. Danach hat er sich wieder hingesetzt und weiter in meine Akte geschrieben. Als er dann endlich damit fertig war, hat er mir seinen Befund erklärt und hat mir Hustensaft, Schmerztabletten und etwas zum Gurgeln mitgegeben. Wobei ich ihm schon ganz am Anfang erzählt habe, dass ich mir genau diesen Hustensaft schon zwei Tage vorher in der Apotheke geholt habe und der aber keine Wirkung bei mir zeigte. Daraufhin hat er mir Tabletten gegen den Hustenreiz gegeben.