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Telemedizin: Die Sprechstunde Online

Eine Arztpraxis dabei aus ökonomischer Sicht zu betrachten, kann hilfreich sein und deutliche Parallelen zwischen klassischen Unternehmen und medizinischen Einrichtungen offenlegen.
Telemedizin: Die Sprechstunde Online
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In der Schweiz ist die Online-Sprechstunde bereits seit Jahren etabliert. Dennoch hat sich seit Beginn der Covid-19 Krise einiges getan. Je nach Telemedizin Anbieter werden mittlerweile ein Viertel bzw. ein Fünftel mehr Patient:innen online beraten als vor der Pandemie.

Die Medizin ist einer der Bereiche, bei denen die Digitalisierung schnell voranschreitet. Begonnen bei der Online-Terminbuchung, über das digitale Rezept auf der Versicherungskarte bis hin zum direkten virtuellen Kontakt mit dem medizinischen Personal via Online-Sprechstunde hat sich in den letzten Jahren viel verändert.

Wie funktioniert die Sprechstunde online, welche Vorteile bietet sie für medizinisches Personal und Patient:innen und wie sieht die digitale Zukunft in der Arztpraxis aus? Das und mehr erfahren Sie in unserem Artikel zur Telemedizin.

Die Vielfalt der Telemedizin

Seit Beginn der Pandemie hat sich deutlich gezeigt, dass das Voranschreiten der Digitalisierung vor allem im medizinischen Bereich enormes Potenzial hat. Die Telemedizin bietet sowohl Patient:innen als auch Ärzt:innen und medizinischem Personal zahlreiche Möglichkeiten. Folgende Bereiche werden dabei bis jetzt abgedeckt:

  • Medizin- und Gesundheits-Apps: Mit Medizin-Apps können Patient:innen, ihre Angehörigen oder Pfleger:innen beim Umgang mit Erkrankungen und Therapien unterstützt werden (z.B.: Diabetes, Neurodermitis, Schmerztherapie); Gesundheits-Apps sorgen vorbeugend für einen gesunden Lebensstil.

  • Telediagnostik: Mithilfe dieses Tools kann eine Diagnose auch bei räumlicher Distanz aufgestellt werden. Sie wird etwa in der Teleneurologie und der Teledermatologie angewendet.

  • Telekonsil: Bei ihm können Ärzt:innen oder anderes medizinisches Personal virtuell in Verbindung treten und unter anderem eine Zweitmeinung einholen.

  • Telerehabilitation: Patient:innen können bei Rehabilitationsmassnahmen digital unterstützt werden.

  • Telemonitoring: Hier können biologische Messwerte übermittelt und so Patient:innen telematisch überwacht werden.

  • Digitales Rezept: Anstatt den Patient:innen Rezepte in der Praxis auszuhändigen, können Ärzt:innen diese mittlerweile digital auf die Versicherungskarte der Patient:innen übertragen.

  • Online-Sprechstunde: Hierbei handelt es sich um ein virtuelles Gespräch zwischen einer medizinischen Fachkraft und Patient:innen. Hierfür wird ein zertifizierter Video-Dienstanbieter verwendet, damit das Gespräch Ende-zu-Ende verschlüsselt verläuft.

Vorteile des digitalen Angebots

Diese vielfältigen Möglichkeiten können sowohl das Leben der Patient:innen als auch das des medizinischen Personals erheblich erleichtern. In Zeiten der Pandemie wird vor allem mit der Video-Sprechstunde direkter Kontakt und somit das Ansteckungsrisiko für alle Beteiligten deutlich verringert.

Auch für Personen mit eingeschränkter Mobilität und ältere Menschen kann der Wandel ins digitale medizinische Zeitalter eine Erleichterung bedeuten. Oft können Kontrollbesuche online stattfinden, und der mühsame Weg in die Arztpraxis bleibt aus.

Wichtig ist die Telemedizin auch in entlegenen Regionen mit mangelnder medizinischer Versorgung. Lange Anfahrten können vermieden und Menschen dennoch medizinisch versorgt werden.

Gibt es Nachteile?

Arzt mit verschränkten Armen

Auch wenn die Telemedizin neue Möglichkeiten bietet und ein eindeutiges Zeichen des medizinischen Fortschrittes ist, sind noch nicht alle Hürden überwunden.

Während Online-Sprechstunden und Co. bestimmten Personengruppen die mühsame Anreise zur Arztpraxis ersparen, können sie genau für diese Gruppen auch ein Hindernis darstellen. Älteren Menschen und Personen mit bestimmten Handicaps fällt die Nutzung digitaler Medien oft schwer, und das betrifft auch die Tools der Telemedizin.

Auch sind bei einer Untersuchung Geräte notwendig, die sich nicht so schnell in einem gewöhnlichen Haushalt finden, wie ein Blutdruckmessgerät oder ein Stethoskop. Ein Stethoskop, das am Handy oder PC angeschlossen wird und den Ton an den Arzt oder die Ärztin überträgt, wird derzeit erst entwickelt.

Für einige Patient:innen, welche nicht gerne über Video kommunizieren, besteht immer noch die Möglichkeit einen physischen Termin buchen zu können. Hier bietet sich die perfekte Lösung der online Terminvergabe an, um einen Termin für einen Besuch in der Praxis zu vereinbaren.

Aus diesen Gründen stellt das digitale Angebot lediglich eine Unterstützung für Ärzt:innen und Patient:innen dar, ist jedoch nicht dazu bestimmt, den persönlichen Kontakt völlig zu ersetzen. In vielen Fällen ist weiterhin ein Besuch der Praxis unumgänglich.

So erleichtert die Video-Sprechstunde den Alltag in der Praxis

Auch wenn die Telemedizin in der Schweiz den Praxisbesuch oft nicht ersetzen kann, erleichtert sie dennoch den Alltag vieler Ärzt:innen und Patient:innen erheblich.

In der Pandemie wird oft auf digitale Sprechstunden zurückgegriffen, wenn Patient:innen eine mögliche Covid-19 Infektion abklären wollen. Durch die verschiedenen schweizer Telemedizin Anbieter kann viel physischer Kontakt und damit auch die Ansteckungsgefahr reduziert werden. Denn nicht nur versammeln sich durch die Entlastung der Praxis weniger Menschen im Warteraum, sondern auch Ärzt:innen und anderem medizinischem Personal droht im Untersuchungszimmer weniger Ansteckungsgefahr.

Durch die unkomplizierte Abwicklung der Online-Sprechstunden kann auf der Seite der Ärzt:innen auch viel Zeit und Workload eingespart werden. Diese Tatsache ist vor allem in Corona-Wellen vorteilhaft, in denen das medizinische Personal ohnehin überlastet ist.

Aus Sicht der Patient:innen

Nicht nur Ärzt:innen, sondern auch Patient:innen profitieren vom Aufschwung der Telemedizin. In der Schweiz werden die Leistungen der virtuellen Besuche längst von den Krankenkassen bezahlt, wodurch keine finanziellen Nachteile für die Patient:innen entstehen.

Für viele Menschen stellen die Online-Sprechstunden darüber hinaus eine Erleichterung ihres Alltags dar. Gerade, wer krank ist, schleppt sich ungern zur Arztpraxis für eine Krankschreibung und ein Rezept. Lässt die medizinische Lage es zu, bleiben Patient:innen also gerne mal auf der Couch sitzen, während sie medizinisch beraten werden.

Während viele Menschen die Neuerungen mit offenen Armen willkommen heissen, ist die Umstellung für manche eine etwas grössere Hürde. Besonders ältere Menschen brauchen oft etwas länger, um sich mit dem digitalen Angebot anzufreunden. Schlussendlich werden die Vorteile jedoch die Mühe der Umstellung überwiegen.

Mit der Telemedizin in die Zukunft

Das vielfältige Angebot, das die Digitalisierung der Medizin bietet, ist gerade erst im Begriff, sich zu entfalten. Mit Entwicklungen wie der Online-Terminvergabe und dem digitalen Rezept wird nicht nur der Alltag in der Praxis, sondern auch der vieler Patient:innen einfacher und praktischer gestaltet.

Die Zunahme von Services wie der Online-Sprechstunde erleichtert darüber hinaus die Kontaktaufnahme mit Ärzt:innen erheblich und sorgt für weniger Ansteckungsgefahr für das medizinische Personal. Wie sich seit Beginn der Covid-19 Pandemie zeigt, ist die Bereitschaft, dieses digitale Angebot zu nutzen, sehr gross. In Zukunft können wir also sowohl mit mehr Nachfrage als auch mit einer Vergrösserung des Angebots rechnen. Auch wenn der direkte Menschenkontakt in der Medizin wohl nicht so schnell verschwinden wird, zeigt sich, dass die Telemedizin eine wertvolle Unterstützung ist und sich auch in den nächsten Jahren weiterentwickeln wird.

 

Titelbild von LinkedIn Solutions. Weiteres Bild von Online Marketing.

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